Skitouren-Einstiegskurs 27.-30.01.2011

Text: Bernhard K. & Torsten W.


vorne oder hinten, Hochentlastung oder Carven, Pieps oder Tracker, Kübel oder Stange, GPS oder Kompass, günstige oder ungünstige Exposition, Tapen oder Leiden …

.. das waren nur einige Fragestellungen mit denen wir uns als Skitouren-Einsteiger während unseres verlängerten Wochenendes im Safiental beschäftigen mussten! Glücklicherweise hatten wir 12 (mehr oder weniger) Anfänger bei diesem Thema kompetente Anleitung und Unterstützung von unseren Übungsleitern Erik, Clemens, Uta und Ansgar .

Nachdem wir an zwei Vorbereitungstreffen erste theoretische Grundlagen zu Material, Lawinenkunde und Risikomanagement kennengelernt hatten, ging es vom 27. - 30.01. für den praktischen Teil ins Turrahus im Safiental. Am ersten Abend stand zunächst noch einmal die Auffrischung der Theorie und die Planung des ersten Kurstages an.

Die Einteilung der zwei Gruppen erfolgte dann noch am ersten Abend aufgrund der Frage: „ Wer hat schon mal ein Fell aufgezogen?“.

Die „Fell-erfahrene“ Gruppe mit Clemens und Uta bestand damit aus Bernhard und Bernhard, Frank und Harald. Leider wurde uns dann am Morgen das Mädel wieder abgeworben. Die Männergruppe ging dann mit Clemens auf den Piz Tomül. Oben am Gipfelgrat wurde dann von Clemens die entscheidende Frage gestellt: „Ihr wart doch schon alle mal auf einer Skitour?“ worauf zwei mit einem klaren „nein“ antworteten. Da dann auch schon die ersten Ausfallerscheinungen wie weiße Flecken an der Nase auftauchten wurde der Gipfel sein gelassen und der Rückweg direkt in den unter uns liegenden 35 Grad Tiefschneehang angetreten. Damit war dann auch schnell klar, dass alle Teilnehmer voraussichtlich auch wieder den Berg hinunter kommen werden. Bernhard wurde dann vorausgeschickt den Felsriegel unter uns auf mit Ski passierbare Lücken zu erkunden. Da hier ein Sprung von mindestens 20 Meter über die Felsen erforderlich wäre wurde der seitwärts Aufstieg ohne Felle geübt.

Die Gruppe der „Novizen“ bestand aus Sandra, Marie, Pascal, Stefan, Matthias, Hari, Holger und Torsten, die zunächst einmal mit Uta, Erik und Ansgar in den „Parcour“ gingen, um erste Erfahrung mit der Fortbewegung bergauf, Gleiten, Bogentreten und Spitzkehren zu sammeln, die dann in einen ersten Anstieg auf die Alp Falätscha gipfelten. In dem „künstlich“ hergestellten Lawinenfeld wurde zwischendurch, aber nicht minder intensiv, die Ortung und Rettung des „kleinen Kameraden im Rucksack“ geübt.

Bei der abendlichen Tourenplanung wurde die Gruppeneinteilung dann neu gemischt. Frank wechselte mit der Erfahrung von heute zur Gruppe 2. Stefan und Pascal, den wir überzeugen konnten, dass Snowboardfahren nicht das alleinig seligmachende ist, wechselten nach den begeisterten Schilderungen unserer Taten in Gruppe 1.

Ziel der Gruppe 1 für den zweiten Tag war das Tällihorn. Clemens und Ansgar fuhren mit uns und dem Bus bis Bäch um dann von dort den direkten Aufstieg anzugehen. Entgegen unserer konservativen Tourenplanung erreichten wir den Gipfel dann in Normzeit des SAC Tourenführers von 3 ½ Stunden. Vom Gipfel ging es dann direkt über die Wächte in die Abfahrt, von 2856 m hinab 1200 Höhenmeter mit bestem Schnee und abwechslungsreichem Gelände. Wieder am Bus waren nur zufriedene Gesichter zu sehen.

Gruppe 2 war nicht weit entfernt und konnte bei ihrem Auftstieg auf den Piz Flue die andere Gruppe sogar aus der Ferne beobachten. Nachdem beim Anstieg teilweise eine unangenehme Brise blies und die Sicht zeitweise suboptimal war, zeigte sich das Wetter am Gipfel doch von seiner besseren Seite und entschädigte uns bei der Abfahrt über ca. 1.000 Höhenmeter für die Qualen beim ersten langen Aufstieg.

Zurück am Turrahus stand für alle dann wiederum das Thema Üben von Lawinenrettung auf dem Programm.

Am dritten Ausbildungstag stand für beide Gruppen das Strätscherhorn auf dem Programm.

Erik ließ es sich nicht nehmen, zu überprüfen was die erste Gruppe bis dahin unter Clemens und Ansgar gelernt hatte. Erik und Uta, wir hatten unser Mädel wieder, ließen uns dann abwechslungsweise Aufstiegsspuren anlegen und Abfahrtsrouten vorfahren, wobei sich alle wacker schlugen. Lediglich in der letzten engen Rinne ließ es sich Erik nicht nehmen die erste Spur in den Schnee zu legen.

Clemens zog erstmalig, unterstützt durch Ansgar, mit der Gruppe 2 los um Eriks Bemühung der ersten Tage fortzusetzen und konnte insbesondere beim Feintuning der Spitzkehren und Abfahrttechnik ansetzen.

In der Abschlussrunde auf dem Turrahus wurde dann nochmal die volle Anerkennung des Engagements unserer Ausbilder Erik, Clemens, Uta und Ansgar von allen ausgesprochen. Vielen Dank auch noch mal an dieser Stelle.

Als Fazit und Hinweis für alle: Machst du eine Skitour mit Erik, mach die Spitzkehre vorne herum, machst du eine Skitour mit Clemens, mach sie hinten herum.


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