Touren in der Silvretta 04.-06.04.2009.

Teilnehmer/innen: Uta, Hansi und Erik (Bericht)

Nachdem Erik eine ganze Woche beim Fachübungs-LeiterInnen-Kurs auf der Heidelberger Hütte verbrachte, war aus Zeitgründen in diesem Jahr für ihn keine große Ostern-Tour mit Uta mehr drin. Aber vielleicht ein paar Tage noch dranhängen, das wäre bei schönem Wetter schon noch was. Also das Material eingepackt und siehe da – nicht nur auf dem Kurs war das Wetter insgesamt ganz gut sondern zum Wochenende hin sollte es noch gut bleiben. Hansi will auch noch was unternehmen und so kommen die beiden am Freitag abend mit dem Radtrack hoch zur Heidelberger Hütte – insgesamt eine ziemlich unwürdige, aber leider notwendige Fortbewegungsart.

Samstag, 04.04. Zahnjoch, Abfahrt Jamtalhütte, Ochsentaler Scharte, Dreiländerspitz und Abfahrt Wiesbadener Hütte.

Da es leider auf der Heidelberger Hütte für 3 Personen trotz vorausgesagter nachmittäglicher Erwärmung kein echtes frühes Frühstück gibt – die bereitgestellten Thermoskannen ergeben halt ohne zugehöriges Essen noch kein Thermos-Frühstück – müssen wir bis 7 Uhr warten. Um halb acht geht’s dann los in Richtung Zahnjoch. Auf der anderen Seite hinunter über tragenden, harten Harschdeckel bis zur Jamtalhütte wo wir uns noch einen kleinen Morgenkaffee gönnen.

Die Ochsentaler Scharte und die Dreiländerspitze sind schon zu sehen. Wir queren den Unglückshang von 1999 und steigen zügig hinauf. Irgendwann wird’s dann auch ziemlich warm, erst kurz vor der Ochsentaler Scharte kommt ein kühlendes Lüftchen auf. An der Scharte macht Hansi Skidepot, Uta und Erik steigen noch zur Dreiländerspitze auf. Alles ist gut zugeschneit, insgesamt ist der Aufstieg deutlich einfacher als im Sommer. Oben gibt’s dann auch ein nettes Panorama zu sehen.


Blick aufs Fluchthorn – das wartet noch


In Richtung Ochsentaler Scharte und Dreiländerspitz


Querung zum Gipfel der Dreiländerspitz

Hinunter geht’s dann erst über Pulver den Vermuntgletscher hinab, weiter unten geht’s dann übergangslos bis zur Hütte im feinen Sulz weiter. A Traum – würde da der Berchtesgadener Skiprolet sagen... Um drei sind wir an der Hütte und genießen die Sonnenwärme.

Sonntag, 05.04. Silvrettahorn (Fussaufstieg), südl. Egghornlücke, Silvrettahorn (Skiaufstieg), Direktabfahrt und zum Silvrettahaus.

Hansi verspürt keine Ambitionen auf die Silvrettahorn-Schneeglockenüberschreitung und so haben wir uns was anderes ausgedacht was wir zu dritt machen können. Also zuerst in die nördliche Egghornlücke. Uta und Erik steigen zu Fuss aufs Silvrettahorn während Hansi seine klassische Musik im Skidepot genießt. Oben auf dem Gipfel stellt sich heraus daß die Überschreitung schon ganz lustig gewesen wäre – viel mehr lockt aber die Direktabfahrt vom Gipfel über die fast 400 m hohe Westflanke.

Aber zuerst noch mal zu Fuss runter weil keine Ski dabei und zum Spass noch in die südl. Egghornlücke wo ein steiler Hang mit 100m Pulver lockt. Dort hinunter und wieder zur nördlichen Lücke wo Hansi auf den Silvrettagletscher voraus abfährt. Uta und Erik üben Spitzkehrentechnik im steilen Gelände und steigen noch mal zum Silvrettahorn auf. Von oben geht’s dann nach Vesperpause die steile Abfahrt hinunter wo Hansi schon auf uns wartet. Von da aus weiter im feinen Sulz bis zum Silvrettahaus – hüttentechnisch gesehen das Highlight der letzten Zeit mit feinem Abendessen, netten Wirtsleuten und einer sehr schönen Hütte.


Bruch am Ochsentaler Gletscher


Blick zum Signalhorn hinüber – ein schöner Hang


Direktabfahrt vom Silvrettahorn

Montag, 06.04. Piz Buin, Abfahrt zur Wiesbadener Hütte, Übergang ins Bieltal und Abfahrt nach Galtür.

Interessanterweise gibt’s auf dem Silvrettahaus kein Problem mit frühem Frühstück – wir hätten auch schon um 5 Uhr was hingestellt bekommen. Wir frühstücken um 6 Uhr und kurz vor 7 geht’s dann los den langen Hatsch über den Silvrettagletscher hinauf. An der roten Furka sehen wir die beeindruckenden Schneebretter die am vorigen Nachmittag abgegangen sein müssen – als wir in der Abfahrt vorbei sind waren die noch nicht runtergekommen. Wir beschliessen lieber über die südliche Egghornlücke aufzusteigen statt die Fuorcla Cunfin entlangzurutschen. So kommen wir noch einmal in den Genuß des Traumhanges.

Danach kurz anfellen, die zwischenzeitlich von der Wiesbadener Hütte anmarschierenden Gruppen überholen und mit Ski den Gipfelhang des Buin so weit wie möglich hinauf. Anschliessend die Steigeisen dran und über den Kamin leicht hinauf auf das obere Schneefeld. Oben sind wir dann allein – die netten zwei Schweizer Frühstarter von 5 Uhr früh kommen uns gerade entgegen.

Bei guter Sicht und Windstille kann man dann den Gipfel genießen. Aber wir wollen ja heute noch nach Hause und so steigen wir schnell ab. Im Kamin kommen gerade die geführten Gruppen hinauf aber es geht ohne große Warterei aneinander vorbei. Unten werfen wir dann noch einen Blick in die Buinrinne in der jetzt gerade (es ist gegen 12 Uhr) optimale Verhältnisse für die Abfahrt herrschen. Ein bisschen neidisch gucken wir einer netten Schweizer Gruppe hinterher die gerade abfahren.


Blick zu den beiden Buinen hinüber


Blick zu den beiden Buinen hinüber


Auf dem Piz Buin (Pano klicken)

Hinunter zur Wiesbadener Hütte sind die Schneeverhältnisse in der unteren Hälfte leider eher bescheiden. Unten ist dann erst mal ein Vesper nötig bevor es die 350 m hinüber ins Bieltal geht – wir wollen uns die Hatscherei über den Stausee sparen. Knapp vor 15 Uhr sind wir dann am Schlepplift an der Bielerhöhe und sehen da das Befürchtete: Die Abfahrt nach Galtür ist gesperrt. Es kommt zwar noch ein Skidoo hoch aber wir wollen erst mal die Abendzeit abwarten bevor wir es wagen – es sind noch nicht alle üblichen Lawinen abgegangen. Also kehren wir erst mal ins Hotel Buin ein und verbringen die Zeit bis zum Abend recht gemütlich. Um 8 Uhr machen wir uns dann fertig, es hat zwischenzeitlich schon etwas angezogen. Die Abfahrt geht im Mondschein über und an beeindruckenden Lawinenkegeln vorbei. Gegen 9 Uhr sind wir dann in Wirl wo wir zügig ein Taxi nach Ischgl bekommen. Von dort schnell eingepackt und noch vor 2 Uhr nachts sind wir in Karlsruhe.

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