Skitouren über Ostern im Wallis– 13-16.04.2006

Teilnehmer: Martin, Clemens und Erik (Bericht)

Aufgrund Nordstau-Wetterlage und daraus resultierenden 50 cm Neuschnee musste unsere ambitionierte Skidurchquerung in der Zentralschweiz aufgegeben werden – wir entschlossen uns dann ins Wallis zu wechseln. Im Oberwallis waren die geringsten Schneefälle – nur ein paar Zentimeter - zu verzeichnen und auf der Täschhütte war auch noch Platz. Also Donnerstag Anfahrt nach Täsch, Parken an der Straße zur Täschalp kurz vor der Brücke und Aufstieg zur Täschhütte. Abends Schneefall aber der Wetterbericht hatte für den Karfreitag besseres angekündigt.

1. Tag 14.05.2006 – Karfreitag am Alphubel.

Morgens sternklarer Himmel und Mondschein – es ist ideales Bergwetter. Aufstieg durch die Moränen und Gletscher ins Alphubeljoch.


Im Alphubeljoch


Blick zum Alphubel (Eisnase)

Die Route über den Südgrat (Eisnase) die ich einmal im Sommer gegangen bin ist uns bei den Schneeverhältnissen zu heikel. Wir queren nach Osten und steigen in der Ostflanke auf. Die Höhe macht sich deutlich bemerkbar – unsere ursprünglich geplante Tour hätte schon längst die Gipfelhöhe erreicht. Oben auf dem Gipfel ideale Fernsicht – vom Montblanc bis zum Finsteraarhorn lassen sich die Berge deutlich zu erkennen. Schöne Abfahrt durch die steile Ostflanke (Pulver), Querung zum Alphubeljoch und Abfahrt durch Firn zur Hütte. Eine schöne Tour bei Superwetter – leider lässt die Wettervorhersage für den nächsten Tag etwas zu wünschen übrig.


Vom Alphubel Blick auf Nordend, Duforspitze, Lyskamm und Castor


Abfahrt vom Alphubeljoch

2. Tag 15.5.2006 – Rimpfischhorn.

Morgens hohe Wolken aber die Gipfel sind noch frei. Die Wetterfrösche sagen ab Mittag Schnee voraus – mal schauen wie es so wird. Der erste Teil der Tour ist noch der gleiche wie am vorigen Tag. Auf 3400m fahren wir dann 100 Hm auf den Mellichgletscher ab und gehen nach Süden. Der Gletscher ist hier etwas spaltiger und wir legen das Seil an. Nach einem längeren Anstieg und viel Wetterbeobachtung gelangen wir dann so ziemlich zeitgleich mit den Wolken auf den Skigipfel – wir langsam von unten und die Wolken eher schneller von oben.


Gipfelaufschwung des Rimpfischhorn

Der Entschluss gleich abzufahren und uns die 200 Höhenmeter Kletterei zu sparen fällt aufgrund des Wetters nicht schwer. Die Abfahrt über den Mellichgletscher wird dann ziemlich mühsam – trotz guter Sicht macht uns windgepresster Schnee und dann weiter unten Bruchharsch die Abfahrt schwer. Erst fast unten beim Mellichsand wird's dann firnig und etwas angenehmer. Aber dort fängts dann auch an zu schneien und wir sind froh dass wir bis zum Auto abfahren können.

Wir wollen am nächsten Tag zum Simplon – dort haben wir uns das Breithorn ausgesucht. Aufgrund der Osterfeiertage ist oben auf dem Pass alles ausgebucht – wir nehmen mit einem Hotelzimmer in Simplon-Dorf vorlieb.

3. Tag 16.5.2006 – Breithorn (Simplon-Gebiet).

Aufgrund eines späten Frühstücks laufen wir erst um 8 Uhr am Pass los – das ist aber heute kein Problem. Die Wolken hängen in den hohen Bergen aber unter ca. 3000 m ists noch frei. Nach kurzem Aufstieg über die Skipiste queren unter der Nordflanke des Hübschhorns. Am Homattu-Pass haben wir und die Wolken uns getroffen – zum üben holen wir den Kompass raus und steigen in Richtung Breithornpass auf. Das Wetter wird zwischenzeitlich immer ungemütlicher und am Breithornpass auf 3400m haben wir genug und fellen ab.


Auf dem Breithornpass – die Freude ist auf den Gesichtern deutlich zu erkennen

Nach 100m Abfahrt im Nebel reissen dann die Wolken nach unten auf – o Wunder – und es wird eine super Abfahrt. Am Homattu-Pass fahren wir dann nach Südosten ab in Richtungt Egga an der Simplon-Strasse. Bei schönstem Sonnenschein - die hohen Gipfel bleiben leider in Wolken – fahren wir bis knapp 1600 m ab. Nur ein kurzes Stück ist Skitragen angesagt.


Vom Homattu-Pass


Letztes Stück der Abfahrt – Clemens wachst alle Skier

Den Bus zum Simplon-Pass verpassen wir nur um ein paar Minuten – wir hatten aber schon vorher Auto-Stop eingeplant. Martin wollte zuerst niemand mitnehmen aber nach kurzer Zeit kriegt Clemens dann eine Mitfahrgelegenheit. Einpacken und Rückfahrt nach Karlsruhe sind angesagt – wir haben erst mal genug.

Fazit:
Trotz wetterbedingter Alternative waren es schöne Touren – wettermäßig war es zumindestens am Karfreitag viel besser als wir uns das vorgestellt haben.

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